Schauen wir doch erst einmal nach den USA. Gestern schlossen die Börsen dort schwächer. Der Dow Jones gab einen halben Prozentpunkt ab, beim breiter gefassten S&P 500 waren es gar 0,6 Prozent weniger. Warum ist das so?

Das hat weniger mit Trump zu tun, sondern mehr mit dem Chef der Federal Reserve, Jerome Powell. Der hatte nämlich verkündet, dass es die Fed nicht besonders eilig hat mit weiteren Zinssenkungen.  Angesichts der starken Wirtschaft sei das nicht zwingend erforderlich, im Gegenteil.

Dem DAX wird das Powell Statement heute nicht allzu sehr weh tun. Das deutsche Kursbarometer hält sich in den letzten Tagen überdies ziemlich stabil und das ist einigermaßen erstaunlich. Die Marke von 19.000 Punkten hält als Unterstützungszone ganz gut.

Die Charttechniker jubeln. Die Fundamentalisten zweifeln. Die Börsianer insgesamt hoffen.

Nach den vermeintlich langweiligen Lebensmittel-Aktien geht es heute wieder um eine spannendere Technologie-Aktie aus den USA: Shopify.

Shopify ist eine führende E-Commerce-Plattform, die es Unternehmern und Unternehmen ermöglicht, Online-Shops zu erstellen und zu betreiben. Die Größe des Unternehmens ist unwichtig, solange es darum geht, Produkte zu verkaufen, Zahlungen zu verarbeiten und die gesamte E-Commerce-Infrastruktur zu verwalten („Software-as-a-Service“).

Das Überzeugende an Shopify ist, dass es viele verschiedene Einnahmequellen gibt. Zum einen die normalen Preismodelle für die Online-Shops, zum anderen aber auch Transaktionsgebühren über Shopify Payments, den Shopify App Store, Hardware-Produkte (z.B. Kartenlesegeräte) und E-Commerce-Services: wie Versand, die Bereitstellung von Darlehen oder E-Mail-Marketing.

Das Modell ist skalierbar und das Wachstum sorgt für eine gute Positionierung, um die Marktführerschaft im E-Commerce-Sektor weiter auszubauen. Shopify wurde im Jahr 2006 gegründet und es dauerte lange, bis es nachhaltig profitabel wurde, was erst im vierten Quartal 2017 der Fall war.

Die Aktie kam 2016 an den Markt und schrieb eine echte Erfolgsgeschichte: von USD 2,5 ging es bis Ende 2021 auf USD 170, bevor die steigenden Zinsen die Aktie in 2022 auf rd. USD 30 zurückführten. Seither gab es einen Anstieg auf über USD 110, wobei in dieser Woche ein richtig fetter Dienstag mit +25% nach einem überraschend guten Quartalsergebnis dabei war.

Die Gewinnschätzungen für die nächsten beiden Jahre sind positiv, aber dies alles hat seinen Preis. Für 2025 liegt das geschätzte KGV mit 106 erwartungsgemäß in luftigen Höhen und das Gleiche gilt auch für den EV/EBITDA von 70 (Unternehmenswert/Brutto-Betriebsergebnis). Und das alles für ein Unternehmen, welches den Aktionären weder Dividende noch Aktienrückkäufe zukommen lässt.

Dass wir eine Bundeswahlleiterin haben: gut so. Dass sie in den letzten Jahren groß auffällig geworden ist: eher nein. Nun hat sie sich mit einer angeblichen Papierknappheit zu Wort gemeldet und damit den Versuch gemacht, große Politik zu veranstalten.

Wie gut, dass sich das Thema mittlerweile von selbst erledigt hat. Wenn ein Papiertiger (genauer eine Papiertigerin) einer lahmen Ente helfen will, kann das nur schiefgehen. 

Au weia.