Geschichten, die die Börse schreibt, sind ja auch immer ein bisschen Crime.

Vermeintlich böse Leerverkäufer machen derzeit Jagd auf HelloFresh, den Non Profitablen Kochboxenversender. Aber auch die Deutsche Börse AG selbst ist ins Visier der Behörden geraten. Es soll um illegale Absprachen mit anderen Börsenbetreibern gehen. Schlimm, schlimm.

Dabei geht es an den Finanzmärkten selbst ohne diese „Einzelschicksale“ eh schon turbulent zu. Selbst die Kryptowährung Bitcoin plagt sich mit erheblichen Abschlägen und ob das Gold demnächst 5.000 Dollar kosten wird oder deutlich unter die Marke von 4.000 Dollar je Feinunze fallen wird, wer weiß das schon? Was morgen die Kurse bewegt, war schon lange nicht mehr so unsicher wie derzeit.

Uzin Utz AG

Da vor rd. 2 Monaten ein persönliches Gespräch mit Firmenvertretern stattfand, bietet sich heute die Vorstellung von Uzin Utz an.

UZIN UTZ ist ein Full-Service-Anbieter für Boden: Chemische Verlegesysteme, Oberflächenveredelung, Werkzeuge/Maschinen und Spezialbeschichtungen. Das Portfolio wird über sechs Marken adressiert, richtet sich an professionelle Handwerker und wird in 53 Ländern vertrieben.

Der Name entstammt übrigens der 1911 von Georg Utz gegründeten Firma Uzolin Chemische Fabrik GmbH, auch heute besitzt die Familie noch über 33% der Aktien. Ein Zulieferer ist ebenfalls Ankeraktionär bei Uzin Utz.

Das Management erwartet für 2025 leicht steigende Umsätze (rd. EUR 480 Mio.), aber EBIT und EBIT-Marge sind leicht rückläufig, u. a. wegen Wettbewerbsdruck, höheren Vertriebs- und Personalaufwendungen sowie strategischen Projekten. Die geplanten Investitionen liegen bei ca. EUR 30 Mio., was in einem gesunden Verhältnis steht.

Die Aktie ist eine Erfolgsgeschichte: lag sie 2010 noch bei rd. EUR 17, stehen heute rd. EUR 73 an der Kurstafel, was zu einer Marktkapitalisierung von EUR 370 Mio. führt.

Auch wenn die Vorhersagbarkeit der Ergebnisse unter der zyklischen Baukonjunktur und der internationalen Aufstellung der Firma leidet, sind die Analysten derzeit recht optimistisch. So stellt sich die Veränderung der Schätzungen für die nächsten beiden Jahre recht positiv dar. Die Bewertung würde man daher auf weit überdurchschnittlichem Niveau vermuten, was aber tatsächlich nicht der Fall ist: das KGV für 2026 wird mit 12 geschätzt und der Unternehmenswert/EBITDA liegt bei unterdurchschnittlichen 6.

Wer hier noch schnell auf den fahrenden Zug aufspringen möchte, sei gewarnt: Die Aktie ist in den letzten 12 Monaten bereits um über 50% gelaufen. Ach ja, sie ist Mitglied des Bosses Follower Fonds.

(Rainer Lemm, Assella GmbH)

Durch den Einsatz von Drohnen wurden im letzten Jahr sage und schreibe 22.000 Rehkitze vor bösen Mähdreschern gerettet. Und das in Deutschland.

Es gibt sie also noch, die guten Nachrichten. Man muss sie nur finden.

Und gerührt staunen.